Die Reise führte die Mittelständler des Ostalbkreises in den Süden Polens. Der erste Tag endete mit der Besichtigung der Altstadt von Krakau. Am Abend waren bei sommerlichen Temperaturen die Biergärten noch bis auf den letzten Platz rund um den Hauptmarkt belegt.

Im Gewölbekeller eines Restaurants am Marktplatz wurde das Abendessen eingenommen.

Der nächste Tag begann mit der Besichtigung des Salzbergwerkes Bochnia. Seit 2013 Weltkulturerbe der UNESCO. Das Salzbergwerk ist der älteste über 750-jährige, ununterbrochen tätige Betrieb in Polen und einer der ältesten in Europa. Die einmaligen Salzkammern mit deren charakteristischen Formen und geologischer Lage, wunderschön in Salz gehauene Kapellen, Skulpturen sowie Werkzeuge und Geräte des Bergbaus, bilden eine außergewöhnliche unterirdische Stadt. Ein Teil der Route konnte mit der Bahn zurückgelegt werden. Die Besichtigung des Salzbergwerkes endete mit dem Aufenthalt in der größten Kammer, in welcher ein Restaurant, Geschäfte, Sportplatz und Kinderspielplatz, sowie Übernachtungsmöglichkeiten mit 232 Betten, sowie Konferenzsäle für 500 Personen untergebracht ist. Die Kapelle mit ihren Altären und in die Wand gehauene Skulpturen hinterließen einen unvergeßlichen Eindruck bei den Besuchern. Nächster Programmpunkt war die Besichtigung des Schloßes Tancut „Museum-Zamek“, das wertvollste Kunstdenkmal der Region, frühere Magnatenresidenz der Lubomirskis und Potockis. Eine Kutschensammlung mit 80 Repräsentationskarossen der Familie Potockis rundete den Besuch des Schloßes ab. Am späten Abend erreichte die Gruppe ihr Hotel „Carpatia“ im Nationalpark.

Am dritten Tag stand die Fahrt mit der Schmalspurbahn in Bieszczadzka auf dem Programm. Um 1890 wurde mit der 25km langen Waldbahn begonnen um die Waldkarpaten entlang der ukrainischen und slowakischen Grenze für den Holztransport zu erschließen. Heute wird die Bahn von einer Stiftung mit 14 Personen betrieben. Das ganze Gebiet ist Nationalpark. Mit einer anschließenden Wanderung auf einen Aussichtpunkt im Bieszczady-Gebirge wurden die Wanderer mit herrlichem Ausblick auf den
ukrainischen Teil der Waldkarpaten belohnt. Eine Rundfahrt im Nationalpark in Begleitung einer Nationalparkrangerin brachte uns die Sehenswürdigkeiten dieses nur von wenigen Menschen bewohnten Gebietes näher.

Der vierte Tag führte über Nowy- und Stary Sacz zur Dunajec-Floßfahrt. Eine Floßfahrt auf dem Dunajec- (kleine Donau) Durchbruch stellt die beste Methode zur Besichtigung des Nationalparks Pieniny dar. Der Nationalpark war der erste Polens (1932) und das erste internationale Naturschutzgebiet in Europa mit 6096 ha. Nach der Besichtigung der Holzkirche des Erzengels Michael aus dem 15. Jahrhundert in Depno, erreichten die Mittelständler Zakopane. Im Hotel unterhielt eine Musikgruppe der Goralen die Gäste von der Ostalb den Abend hindurch mit ihrer Volksmusik und Gesang und hinterließ so einen unvergeßlichen Eindruck in die Tradition dieses Volksstammes.

Am 1. Oktober führte eine Fahrt ins Tatragebirge und Wanderung zum Bergsee Morskie Oko (Meersauge). Diesen schönen Herbsttag nutzten auch naturverbundene Polen zu einem Ausflug in die Hohe-Tatra, so dass am morgen schon alle Parkplätze belegt waren und die Zufahrt bereits gesperrt war. Auch Tierschützer nutzten die Gelegenheit und bestreikten die Pferdekutschen am Mittag und machten die Rückfahrt unmöglich. Für die ältern Besucher war die Wanderung zurück eine große Herausforderung. Anschließend lernte die Gruppe mit einer Rundfahrt und anschließendem Stadtrundgang Zakopane näher kennen.

Der Sonntagmorgen brachte uns die Heimat von Kardinal und Papst Karol Wojtyla, Papst Jahannes Paul II. von 1978 – 2005 näher. Besichtigung des Kalvarienberges Zebrzydowska mit Kreuzweg. Um 1600 wurde die Kirche errichtet und das Gelände nach dem Vorbild der Heiligen Stätte von Palästina nachgebildet. So wurde auch das Grab Jesu auf polnischer Erde nachempfunden. Neben dem Kloster entstand ein 7 km langer Kreuzweg mit 42 Kirchen und Kapellen. Der Wallfahrtsort ist seit 1999 auf der Liste des Weltkulturerbes UNESCO. Am Mittag konnten die Reiseteilnehmer in Wadowice das Geburtshaus von Papst Johannes Paul II besichtigen und einen Eindruck über sein Lebensumfeld erhalten. Nachmittags stand ein Stück deutscher Geschichte auf dem Programm: Die Gedenkstätten Auschwitz und Birkenau. In einer 3 stündigen Führung aufgeteilt in zwei Gruppen wurden die Teilnehmer durch die beiden Gedenkstätten geführt. Die meisten der Gruppe konnten zum erstenmal einen Eindruck dieser unglaublichen Vorgänge einer Massenvernichtung unschuldiger Menschen während des dritten Reiches gewinnen.

Die weitere Reise führte durch das Oberschlesische Industriegebiet ins Hotel in Czestochowa. Am frühen Morgen des letzten Tages unserer siebentägigen Reise war das Paulinenkloster, der berühmteste Wallfahrtsort Polens mit dem Bild der Schwarzen Madonna. Mit einer Stadtrundfahrt in Breslau der niederschlesischen Metropole schlossen wir unser Programm ab.

Werner Frank verabschiedete die MITler vom Reiseleiter Marek-Pluto Pradzynski, der die Gruppe über die gesamte Reise in hervorragender Weise betreute mit einem besonderen Dankeschön und zeichnte ihn als „besten Reiseleiter Polens“ aus.

Werner Frank, 12.10.2016